Zeitstrahl

1911

Die Anfänge

Die Anfänge

Schon vor dem ersten Weltkrieg wurde im Ortsteil Reute Fasnet gemacht.
Bilder aus dem Jahre 1911 bestätigen, daß man damals schon närrisch sein konnte.
Die Reutener fuhren damals mit ca. 30 geschmückten Wagen als Bauernhochzeit
über Pfingstweid nach Tettnang.
Man behauptet sogar es wäre der erste Fasnetsumzug gewesen. Organisiert wurde
der Festumzug von den Musikerfamilien Bauknecht und Büchelmaier aus Reute.

1925

In den 20er und 30er Jahren wurden die Gerbertshauser Zigeuner sehr bekannt,
mehr noch berüchtigt. Sie plünderten die Höfe aus und schmausten mit der Beute
oft tagelang.

1930

Die ersten Bälle

Zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg wurden in den Ortsteilen Kau,
Sibratshaus und Walchesreute vom Schützenverein Waldlust Kau Umzüge und
Bälle veranstaltet.

1948

Nach dem Krieg

Im Januar 1948 wurden von der Freiwilligen Feuerwehr Kehlen beim „Leser“, im
„Löwen“ und im „Hirschen“ die ersten Bälle vor der Währungsreform abgehalten.
Damals, nach dem Kriege, wurde Most und Schnaps getrunken und zum Essen gab
es Kaminkäse und Backsteinkäse mit Brot.

1949

Ein Jahr später hielt man den Ball im „Löwen“ in Buch ab. Eine Werbefahrt mit
einem geschmücktem Wagen sollte die Bevölkerung zu diesem zweiten Ball der
Freiwilligen Feuerwehr Kehlen einladen. Doch die Werbefahrer kehrten erst zurück, und zwar auf allen Vieren, als alle Gäste das Lokal bereits verlassen hatten.

1950

Spritzengilde

Spritzengilde

Im Februar 1950 leitete erstmals ein Elferrat die Fasnet. In den Büttenreden wurden die Geschehnisse aus der Gemeinde und weiteren Heimat lebendig. Sie wurden jedes Mal mit Spannung erwartet. Die Büttenredner sagten freimütig ihre Meinung heraus und glossierten mit spritzigem Mutterwitz und sanftem, niemals verletzenden Humor, die lokalen Ereignisse.
Die Musikkapelle mit ihrem damaligen Dirigenten Albert Kühnle hielt die Besucher mit den neuesten Schlagern im Bann. So wurde Rumba und Samba getanzt bis in den Morgen.

Als erster Präsident fungierte Otto Wiegele, der von 1950 bis 1976 die Geschicke
der Zunft lenkte.
Otto Zehrer regierte als „Prinz Otto I“ zwei Jahre und trat später als Büttenredner auf. Der letzte Prinz war Franz Pfeiffer, alias „Prinz Franz I“ im Jahre 1964. Da die Zunft aus der Freiwilligen Feuerwehr entstanden war, erhielt sie den Namen „Spritzengilde“.
Die Attraktionen des Jahres 1950 waren der Zunftball, Weiberball und der Kehraus. Sie fanden in den immer überfüllten Räumen, des im ganzen Oberland bekannten
Baptist Krapf, in der Lochbrücke statt.

Die beiden Zünfte aus `Friedrichshafen und Tettnang hielten 1950 erstmals Einzug in unseren närrischen Räumen. Die Narrenzunft Seegockel aus Friedrichshafen
übernahm die Patenschaft für unsere Zunft.

1952

Damenspritzengilde

Damenspritzengilde

1952 wurde die Damenspritzengilde (Prinzen Garde) von Heinrich Schneider gegründet, die auf den Bällen der Zunft ihr Können und ihre hübschen Beine zeigte.

1953

Spielmannszug

Spielmannszug

1953 bestritt zum ersten Mal der Spielmannszug, der 1952 aus den Reihen der Feuerwehr gegründet wurde, die Fasnet. 1964 stellte der Spielmannszug seine neue Tracht vor, die einen Montfortschen Söldner darstellt.

1958

Schussenbole

Schussenbole

1958 entstand die erste Maske der Zunft, der Schussenbole, die von unserem Maskenschnitzer Josef Hasenmaile geschnitzt wurde. Im gleichen Jahr wurde die Spritzengilde in den Namen „Schussenbolezunft“ umgetauft.
Der Schussenbole, erzählt man sich, soll früher in der Schüssen gelebt und sich von
Fischen und Krebsen ernährt haben.

1959

Gurkennarr

Gurkennarr

1959 wurde die Gurkenmaske aus der Taufe gehoben. Sie wurde urkundlich von der Patenzunft aus Friedrichshafen bestätigt. Die Gurken waren in flüheren Zeiten die erste Einnahme der Bauern. Jeder Bauer der Gemeinde hatte seinen Gurkenacker, der eine pflanzte dicke, der andere dünne Gurken an.
Aus dieser Tradition entstand der Gurkennarr.

1960

Schussenklepfer

Schussenklepfer

1960 wurde die Reutener Maske, der Schussenklepfer, aus der Taufe gehoben. Die Schussenklepfer schlossen sich 1962 der Schussenbolezunft an.

1962

Heilig Hölzle Geist

Heilig Hölzle Geist

1962 kam die letzte Maske der Schussenbolezunft dazu, und zwar der Heilig Hölzle Geist. Dieser hat etwas Geheimnisvolles und Urwüchsiges an sich.
Auch dieser Gestalt liegt die Sagenwelt zugrunde. Der Volksmund besagt, dass im Waldstück zwischen Reute und Pfingstweid eine unbekannte Gestalt nachts umherirrte. Aus Furcht vor diesem Geist zogen die Anwohner von Reute gemeinsam los um diese Gestalt zu fangen, was ihnen jedoch niemals gelang.

1970

Narrenzunft Schussenbole Kehlen

Narrenzunft Schussenbole Kehlen

Unter Zunftmeister Otto Wiegele löste sich die Narrenschar am 11.11.1970 von der Freiwilligen Feuerwehr Kehlen und gründete die Narrenzunft Schussenbole Kehlen e.V.

1974

Tonnenballett

Tonnenballett

1974 trat das legendäre Tonnenballett das erste Mal in Kehlen auf. Mit verschiedenen Tänzen brachte es das Publikum über Jahre hinweg zum Rasen. Die Zeitung schrieb sogar „Tonnenballett bog Bühnenbohlen“

1976

Zunftmeister Emil Walker

Zunftmeister Emil Walker

1976 übernahm Emil Walker das Zepter der Narrenzunft und leitete eine äußerst erfolgreiche Zeit für die Narrenzunft ein, die diese weit über die Grenzen Kehlens hinaus bekannt machte.

1982

Narrenmütter

Narrenmütter

1982 wurde unsere Narrenschar um die Narrenmütter ergänzt, die seither ein schützendes Auge auf unseren kleinen Narren haben.

1985

Zunftmeister Hans Zodel

Zunftmeister Hans Zodel

1985 begann mit Zunftmeister Hans Zodel eine neue Zeit in Kehlen. Er gründete 1987 die Schalmeien, die zu einer großen Bereicherung der Narrenzunft geworden sind.

1991

Zunftmeister Charlie Wolf

Zunftmeister Charlie Wolf

1991 übernahm Charlie Wolf, der schon die Jahre vorher Obergurkennarr war, den Zunftmeisterstab. Er förderte die Jugend im Verein und unter ihm entstand eine Jugendgruppe, ein Kids- und ein Fratzenballett. Charlie Wolf veranstaltete als erster Zunftmeister 1995 zum 45. Jubiläum der Narrenzunft Schussenbole Kehlen einen Umzug in Kehlen.

1997

Zunftmeister Otto Lanz

Zunftmeister Otto Lanz

1997 wurde Otto Lanz als Zunftmeister gewählt. In seine 9-jährige Amtszeit fielen 2 Vereinsjubiläen Mit großem Freundschaftstreffen und Jubiläumsumzug. Der Oldi-Ball wurde ins Leben gerufen und die Schussenbole-Kellerbar neu gestaltet.

2006

Zunftmeister Berthold Sommerfeld

Zunftmeister Berthold Sommerfeld

2006 übergab Otto Lanz das Zepter an Berthold Sommerfeld. Seither regiert er die Narrenzunft mit seiner neuen Vorstandschaft.