Heute verläuft die Schussen ziemlich geradlinig durch Kehlen. Das war früher aber ganz anders: Bevor sie begradigt wurde, verlief sie in großen Kurven und machte halb Kehlen und Reute zu einer sumpfigen Moorlandschaft. Naja, in so einem Sumpf gab es natürlich jede Menge Tiere die da kreuchten und fleuchten – und darunter waren jede Menge Schlangen!
Das lockte natürlich diejenigen an, die gerne Schlangen verspeisten. Hier in Kehlen waren das besonders die Schussenklepfer! Schon wird das Schuppentier von einem beobachtet. Die letzte Schlange hat er noch gar nicht verspeist, da jagt er schon die nächste! Was für ein Gierschlund!
Aber geschickt ist der Kerl! Mit einem einzigen Griff hat er die Schlange gegriffen! Kein Wunder, dass er sich so gut anschleichen kann: Seine grünen Schuppen tarnen ihn gut, in dem Uferdickicht und die Binsen an seinen Beinen tun ihr übriges dazu.
Als er die Schlange aber gerade in sein riesiges Schlangenfressermaul schieben will, kommt ein anderer Schussenklepfer dazu. Und irgendwie sieht der hungrig aus…
Jawohl! Schon ist es soweit! Der Neue will dem Gierschlund die ehrlich erjagte Beute wegnehmen! Na, ob ihm das gelingen wird?
Nix da! „Was mein ist, soll mein bleiben!“ ruft der Gierschlund und schiebt sich die Schlange ins Maul!
Jetzt weint der Kleine…
Aber unter Schussenklepfern hält man zusammen! Schlangen sind schließlich nicht das einzige Getier, das hier im Moor herumläuft und schmeckt!
„So, Kleiner, da hast Du eine leckere Riesenspinne! Und beim nächsten Mal fragst Du höflich, anstatt Essen zu klauen, klar?“
„Dankeschön. Hmmmm! Lecker!“